10. Jul 2025
Digitale Lösungen für das THW – IT und Software für Einsatzkräfte

Viele Entwickler:innen programmieren neben ihrer täglichen Arbeit auch an Projekten, die ihnen besonders am Herzen liegen. So geht es auch mir. In meinem Fall führte mich dieses Engagement direkt zum Technischen Hilfswerk (THW). Die IT-Landschaft in Hilfsorganisationen ist oft heterogen. Ich sah darin die Chance, mit Softwarelösungen den Alltag der Einsatzkräfte zu erleichtern.
Welche Herausforderungen dabei auftraten, welche technischen Lösungen entwickelt wurden und warum Sicherheit und Standardisierung eine essenzielle Rolle spielen, erfährst du in diesem Artikel.
Wie ich zum THW gekommen bin
Wie bin ich dazu gekommen, meine Software-Expertise beim THW einzusetzen? Ein Dozent hat mich bereits während meines Studiums inspiriert, mich ständig weiterzubilden und mein Wissen in realen Projekten anzuwenden. Diese Motivation hat mich nie verlassen – insbesondere dann nicht, wenn ich mit meiner Arbeit ein konkretes Problem in der realen Welt lösen kann. Da ich mich bereits seit Jahren beim THW ehrenamtlich engagiere, lage es nahe, mein Wissen als Softwareentwickler auch hier anwenden zu wollen. So entstand die Idee für mein erstes IT-Projekt beim THW.
Ein digitales Konzept für das THW – Von der Idee zur Umsetzung
Ein solches Problem trat im Bereich der Einsatzorganisation des Technischen Hilfswerks (THW) auf. Gemeinsam mit meinem Zugführer entwickelte ich ein Konzept, um den Anmeldeprozess von Einheiten vor und während ihres Eintreffens im Einsatzraum zu optimieren. Dabei standen wir vor mehreren Herausforderungen:
- Fehlende Standardisierung: Es gibt kein einheitliches Datenformat für die Anmeldung.
- Vorhandene Formulare: Organisationen nutzen eigene Formulare, aus denen sich ein Domain Model extrahieren lässt, jedoch existieren keine übergreifenden Standards.
- Ansätze ohne Verbreitung: Beispielsweise hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) einen XML-Standard entwickelt, der jedoch kaum Anwendung findet.
Um eine zukunftsfähige Lösung zu schaffen, entwickelten wir ein Domain Model und lagerten es in ein separates Repository aus. Durch diese Architektur wird die Wartung vereinfacht und potenzielle Fehlerquellen reduziert.
Sichere und skalierbare IT für das THW – Die zentralen Herausforderungen
Neben der inhaltlichen Konzeption gab es weitere technische Anforderungen, die beachtet werden mussten:
- Containerisierung: Die Anwendung soll in Containern startbar sein, da es im THW keine standardisierte IT-Systemlandschaft gibt.
- Ende-zu-Ende-Verschlüsselung: Die gesamte Kommunikation – sowohl zwischen Nutzern als auch zwischen Backend-Services – muss verschlüsselt erfolgen, um höchste Sicherheitsstandards zu gewährleisten.
- CI/CD: In der CI/CD-Pipeline werden Artefakte wie Maven Packages oder Docker Images automatisiert erstellt. Zudem werden Tests ausgeführt und Code-Analysen durchgeführt.
- Automatisierte Dependency-Updates: Zur Aktualisierung von Bibliotheken setzen wir den Renovate Bot ein, der Sicherheitslücken vorbeugt und die Wartung erleichtert.
Zukunft der IT im THW – Ein digitales Fundament für Einsätze
Die Entwicklung dieser Lösung zeigt, wie wichtig es ist, Software flexibel, sicher und standardisiert zu gestalten. Ein durchdachtes Domain Model, moderne Softwarearchitektur und eine sichere Kommunikation sind essenziell für den langfristigen Erfolg eines Projekts – sei es im beruflichen Umfeld oder in der Freizeit.
Die gewonnenen Erkenntnisse lassen sich zudem auf andere Projekte bei Accso übertragen, insbesondere wenn es um skalierbare und sichere Softwarelösungen geht. Durch den Einsatz von Containerisierung und CI/CD-Prozessen stellen wir sicher, dass unser System robust und zukunftsfähig bleibt.